In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts veränderte eine wichtige Entwicklung auch die Kriegsführung massgeblich: der Beginn der Luftfahrt. Schnell erkannten Militärstrategen und Planer das Potential von Flugzeugen in kriegerischen Auseinandersetzungen. Bereits im ersten Weltkrieg wurden Flugzeuge als Waffen eingesetzt, doch damals waren die Möglichkeiten von Luftangriffen noch sehr beschränkt, die Maschinen jener Zeit besassen noch keine grosse Reichweite und konnten nur geringe Lasten transportieren. Dies änderte sich bereits in der Zwischenkriegszeit und zu Beginn des zweiten Weltkriegs besassen die Luftstreitkräfte der grösseren Staaten bereits grosse Flotten von Jagd- und Bombenflugzeugen.
Nicht nur für das Militär-, auch für die Zivilbevölkerung war eine neue, tödliche Bedrohung entstanden. Während Bodenangriffe an den Fronten oft ohne schnelle Bewegungen verliefen und die Zivilbevölkerung entsprechend ausweichen konnte, tauchten Bombenflugzeuge aufgrund ihrer Geschwindigkeit und Reichweite meist plötzlich und ohne lange Vorwarnzeiten tief im Hinterland auf und warfen ihre tödliche Last über den ausgewählten Zielen ab.
Obwohl viele Länder zu Beginn des zweiten Weltkrieges der Ansicht waren, das bewohnte Städte oder zivile Strukturen keine legitimen Ziele für Bombenangriffe seien, verschwanden diese Hemmungen im weiteren Verlauf des Krieges mehr und mehr.
Nachdem die britische Armee sich vom europäischen Festland zurückgezogen hatte, begann das Deutsche Reich ab 1940 einen Bombenkrieg gegen die britischen Inseln, der bis dahin beispiellos war und jegliche Regeln der Zurückhaltung von Bombardements gegen zivile Ziele missachtete, im Gegenteil: die Angriffe richteten sich gezielt gegen dichtbewohnte Stadtzentren, gegen Städte wie London oder Coventry.
Neben improvisierten Luftschutzräumen z.B. in Kellern und U-Bahn-Schächten, entwickelten auch die zwei Ingenieure William Paterson und Oscar Carl Kerrison einen preisgünstigen Mini-Bunker für die Zivilbevölkerung. Der Schutz-Unterstand hatte eine Fläche von nur 1.4 x 2.0 Metern und bot maximal einen Platz für 6 Personen. Er bestand aus Wellblech, wurde teilweise in die Erde eingegraben und oben mit Sandsäcken bedeckt. Der Schutzraum wurde, nach dem damaligen britischen Innenminister Sir John Anderson, als «Anderson-Shelter» bezeichnet. Aufgrund des günstigen Erstellungspreises und der einfachen Herstellung und Installation wurde der Anderson Shelter im zweiten Weltkrieg Millionenfach produziert und Installiert. Und dieser Bunker war durchaus sehr effektiv. Während normale Häuser und Strukturen durch die Explosionen der Fliegerbomben einstürzten, blieben die eingegrabenen Anderson-Schutzräume meistens intakt und schützten so das Leben von vielen tausend Menschen. Es gibt beeindruckende Fotoaufnahmen, die solche intakten Mini-Bunker inmitten von verwüsteten Wohnstrukturen zeigen.
In heutigen kriegerischen Auseinandersetzungen wären solche klassischen Anderson-Schutzräume für die Bevölkerung leider nicht mehr ausreichend. Mit dem Ende das zweiten Weltkriegs entstand durch die Entwicklung von Atomwaffen eine neue Bedrohung, die auch im Bau von Bunkern beachtet werden muss. Militärstrategen sind heute der Meinung, dass besonders der Einsatz von sogenannten «taktischen Atomwaffen» oder auch «Mini-Nukes» immer wahrscheinlicher werde, also der begrenzte Einsatz kleinerer Atomwaffen, anstelle eines totalen und globalen Atomkriegs. Um sich vor der Wirkung von Atombomben zu schützen, braucht man nicht nur einen stabilen (am besten unterirdischen) Schutzraum, sondern auch einen guten Schutz vor radioaktiver Strahlung für mehrere Tage und geeignete Luftfilteranlagen.
Ein moderner Bunker für Jedermann würde also die oben genannten Eigenschaften bieten und diese mit den Vorteilen des «Anderson-Shelters» verbinden: einfache Herstellung, günstige Preise und schnelle Installation. Unsere Schutzräume bieten genau das, zudem lassen sich die angebotenen Elemente durch verschiedenste Kombinationsmöglichkeiten in jeder erdenklichen Grösse und Form verändern. Flexibilität und Einfachheit sind hier das Motto. Sie können mit unseren Schutzräumen nicht nur für Katastrophen vorsorgen, sondern auch neue Räume schaffen, die sich in vielfältiger Weise im Alltag nutzen lassen, bis sie eventuell eines Tages Ihr Leben retten könnten.
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